Vor Jahrhunderten kam ein Passant an einer Baustelle vor- bei und fragte die Arbeiter: „Was macht ihr da?“ Der erste antwortete: „Ich behaue Steine. Das sehen sie doch!“ Der zweit meinte gelangweilt: „Ich arbeite an einem Spitzbogen. Was sonst?“ Der dritte aber sagte stolz: „Ich baue eine Kathedrale!“

Und Sie? Behauen Sie Steine? Oder bauen Sie eine Kathedrale? Zugegeben, die Jesuskirche Vohburg ist keine Kathedrale. Soll und muss sie auch nicht sein. Steine wurden zum Bau auch kaum verwendet, sondern hauptsächlich Holz und Glas. Aber trotzdem: Was würden Sie lieber tun? Steine klopfen oder eine Kirche bauen?

In den letzten acht Jahren haben einige Frauen und Männer diese Idee einer Kathedrale im Kopf gehabt – im übertragenen Sinn. Sie waren und sind in Vorstand und Beirat des Fördervereins tätig. Der Verein der Freunde und Förderer der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Vohburg/Geisenfeld hat die Kirchengemeinde schon bei der Planung der Jesuskirche Vohburg und auf dem Weg zum Bau unterstützt. Die Mitglieder hatten die Vision eines genialen Gotteshauses – einer gedachten Kathedrale – zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen in der Kirchengemeinde.

Andere Maßnahmen stehen noch aus. Manche haben damit zu tun, dass bei Planung und Bau der Jesuskirche an manchen Stellen nicht die „Kathedrale“, sondern vielleicht eher die kleine „Dorfkirche“ vor Augen stand – geschuldet auch ganz realen finanziellen Möglichkeiten. Dringend notwendig ist zum Beispiel die digitale Umstellung der Heizungsregelung, mit der exakte und automatisierte Einstellungen möglich werden, die mittels einer App auch aus der Entfernung gesteuert werden können und so Heizkosten sparen.

Was fehlt noch zur Vision Kathedrale? Ehrlicherweise so einiges, denn die Jesuskirche soll ja nicht wirklich eine Kathedrale sein. Trotzdem – vor allem fehlen Glocken! Die werden zeitnah jedoch nur mit Hilfe des Fördervereins, seiner Mitglieder und weiterer Spender*innen zu verwirklichen sein. Die Orgel der Jesuskirche ist in der Lage, den Klang dreier berühmter Orgeln nachzubilden – wahrlich einer Kathedrale würdig! Da sollte das Geläut nicht nach-stehen – vor allem, wo ein Kirchturm bereits vorhanden ist. Stellen Sie sich vor: Die Jesuskirche Vohburg lädt am Heiligen Abend mit festlichem Glockenklang zum Weihnachtsfest – ein genialer Gedanke, oder nicht? Spenden Sie noch für eine beliebige Glocke? Oder schon für ein festliches, stimmungsvolles Geläut zum Heiligen Abend, das die Weihnachtsbotschaft in die Welt hinaus trägt?

In den nächsten Jahren werden die Einnahmen aus Kirchensteuermitteln weniger werden. In unserer Kirchengemeinde gibt es nicht nur die Jesuskirche, sondern auch die Martinskirche Münchsmünster, eine der wenigen Holzkirchen Bayerns. Inzwischen gehört auch die Jesuskirche Vohburg dazu, die jüngste und vielleicht nachhaltigste Kirche in Bayern. Die Martinskirche Münchmünster wurde jedoch bereits 1936 nach Vorbild nordischer Holzkirchen erbaut und ist somit eine seltene Erscheinung in Süddeutschland. Dieses Kleinod, in viel Eigenleistung und mit vom nahe gelegenen Sägewerk gespendetem Holz errichtet, gilt es zu erhalten – auch das eine „Kathedralen-Vision“. In schwierigen Zeiten wird das nicht leichter und ohne die unabhängige Unterstützung eines Fördervereins fast utopisch.

Wir brauchen den Förderverein! Doch der ist gefährdet. Sollte es zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch, 29. Januar 2025, 19 Uhr, in der Jesuskirche Vohburg, keine Kandidat*innen für die Vorstands- und Beiratsposten geben, die neu besetzt werden müssen, wird der Vorstand den Antrag auf Auflösung des Vereins stellen müssen! Dann wird die Vision von der Kathedrale unvollendet bleiben! Kein gutes Zeichen im Jahr, in dem Regionalbischof Klaus Stiegler am Pfingstsamstag, 7. Juni 2025, kommen wird, um das fünfjährige Jubiläum der Jesuskirche zu feiern, nachdem die Einweihung wegen der Pandemie fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden musste.

Auf alle Fälle werden Kandidat*innen für die/den 1. und 2. Vorsitzenden sowie für die/den Kasssier und die/den Schriftführer*in benötigt. Bis zu fünf weitere Beisitzende könnten gewählt werden, falls es ausreichend Kandidat*innen geben sollte. Je mehr Visionär*innen mit-arbeiten, desto größer sind die Möglichkeiten, die daraus entstehen können. Einige Phantasien und Ideen gibt es bereits und warten auf Umsetzung. Pfarrer Christoph Schürmann und der Kirchenvorstand sind ebenfalls bereit mitzudenken, mitzuträumen und mitzuarbeiten.